Markus 16,15
„Die Freude des Evangeliums erfüllt das Herz und das gesamte Leben derer, die Jesus begegnen. Diejenigen, die sich von ihm retten lassen, sind befreit von der Sünde, von der Traurigkeit, von der inneren Leere und von der Vereinsamung. Mit Jesus Christus kommt immer – und immer wieder – die Freude. In diesem Schreiben möchte ich mich an die Christgläubigen wenden, um sie zu einer neuen Etappe der Evangelisierung einzuladen, die von dieser Freude geprägt ist, und um Wege für den Lauf der Kirche in den kommenden Jahren aufzuzeigen.“
Papst Franziskus in Evangelii gaudium
Vertrauen auf Gottes Wirken: Er ist der eigentlich Handelnde – mit uns und durch uns
Umkehr als Voraussetzung: Eine persönliche Hinwendung zu Gott geht jeder Evangelisierung voraus
Vertiefung der eigenen Gottesbeziehung: sich Zeit für Gott nehmen
Freude und Hoffnung des Evangeliums leben: Ohne sind wir nicht anziehend für die Menschen
Zeugen sein in der Welt: erfüllt sein von dem, was wir glauben
Sehnsucht: sich danach sehnen, dass alle Menschen zu Gott finden
Wirklichkeit wahrnehmen: nicht auf Altem beharren, sondern Gutes bewahren und Neues wagen
Es gibt kein fertiges Modell: Wir sind gemeinsam auf der Suche, wo Kirche wächst und warum
Alle sind eingeladen: mitzubeten, mitzudenken und mitzuarbeiten
Ausdauer: Geduld und langer Atem sind gefragt
In eine lebendige Beziehung, in eine Freundschaft mit Jesus Christus zu finden
Die Heilige Schrift zu kennen und aus dem Wort Gottes zu leben
Die Menschen in der Kirche willkommen zu heißen und ihnen dort Heimat zu geben
Den eigenen Glauben zur Sprache zu bringen
Das Glaubenswissen zu erneuern und zu vertiefen
Das Evangelium in die Tat umzusetzen
Die Menschen zu sehen und zu suchen, die nicht mehr komme
Den Weg in den Himmel, ins ewige Leben aufzuzeigen.
Dem Wort Gottes eine Stimme geben.
„Der erste ist immer Christus: Ich werbe für eine neue Hinwendung zu ihm, für ein neues Kennenlernen von ihm, für ein erneuertes Wissen darüber, was und wem und warum wir glauben. Warum? Weil ich schlicht glaube, dass er allen Lobes würdig ist und alle unsere Liebe verdient hat. Neuevangelisierung ist Verkündigung eines authentischen Evangeliums von Gott als Vater, von Christus als Erlöser, vom Reich Gottes, in das wir alle eingeladen sind. Es ist eine Einladung in die Jüngerschaft, damit Menschen zu ihm finden. Der innerste Kern all dessen ist im Grunde absichtslose Liebe zu Gott und den Menschen.“
Bischof Dr. Stefan Oster SDB
Persönlich und in Gemeinschaft in diesem Anliegen beten Glaubenswissen fördern (z.B. Glaubenskurse aneignen und anbieten)
Beten lernen und lehren
(z.B. Gebetsschulen entwickeln und aufbauen)
Sakramente als Schätze der Kirche neu entdecken
(z.B. Barmherzigkeitsabend: Anbetung & Beichte)
kleine Gemeinschaften bilden
(z.B. Pfarrzellen, Bibelkreise, Gebetskreise)
Räume schaffen, in denen Gott erfahrbar wird
(z.B. Lobpreisabend, Glaubenskurse)
Engagierte ausbilden
(z.B. Alpha-Trainingstage)
Menschen in die Jüngerschaft führen und begleiten
(z.B. durch Freundschaft)
Sich vernetzen und von anderen lernen (z.B. Studientage)
„Neuevangelisierung bedeutet: Sich nicht zufrieden geben mit der Tatsache, dass aus dem Senfkorn der große Baum der universalen Kirche entstanden ist; nicht denken, es genügt, dass in seinen Zweigen die verschiedensten Vögel ihren Platz finden, sondern es von Neuem wagen mit der Demut des kleinen Senskorns, dabei aber Gott überlassen, wann und wie es wachsen wird.“
(Papst em. Benedikt XVI.)
Auch wenn die Kirche hierzulande strukturell noch recht gut aufgestellt ist: Das geistliche Leben in vielen deutschen Pfarreien liegt zunehmend brach.
Wie lässt sich der Glaube in Deutschland und Europa revitalisieren? Das Schlüsselwort heißt Neuevangelisierung. Der Begriff meint nicht etwa eine zweite Christianisierung, sondern eine erneute Einwurzelung und Vergegenwärtigung des Evangeliums in einer immer glaubensloseren Gesellschaft, verbunden mit einem neu entzündeten Eifer und neuen Methoden in der Verkündigung.
Der Glaube soll sozusagen eine “zweite Chance” bekommen. Wie Papst Johannes Paul II.
es im Apostolischen Schreiben “Christifideles laici” (1988) ausdrückte, gehe es bei der Neuevangelisierung vor allem um die Bestrebung, “die christliche Substanz der menschlichen Gesellschaft zu erneuern.“
Auch Papst Franziskus fordert in seinem Apostolischen Schreiben “Evangelii Gaudium” (2013), dass die Seelsorge “mehr vom Feuer des Heiligen Geistes belebt sein muss, um die Herzen der Gläubigen zu entzünden”.
Auf dieser Grundlage gründen engagierte Laien, Ordensschwestern, Priester und Diakone aus mehreren Diözesen diesen Verein mit dem Namen:
Verein zur Glaubenserneuerung in der katholischen Kirche e.V.
entsprechend den Ausführungen von Papst Franziskus in seinem Apostolischen Schreiben
„Antiquum ministerium“ vom 10. Mai 2021.
Wir fördern im Sinne des Kirchenbildes: „Ein Leib und viele Glieder“ (1 Kor 12)
die Weitergabe des Evangeliums Jesu Christi.
Das Hauptanliegen unseres Vereins zur Glaubenserneuerung soll sein, in unseren Pfarreien einen neuen missionarischen Eifer für die Botschaft Jesu zu wecken. Die Kirche ist hier zwar schon lange eingewurzelt, aber müde geworden. Unsere Arbeit besteht darin, nach Wegen zu suchen, wie Menschen wieder Freude am Glauben finden können.
Die alttestamentlichen Lesungen der Liturgie zur Vorbereitung auf Ostern
Was ist das Ziel der Österlichen Bußzeit bzw. der Höhepunkt von der Osternacht? Es ist die Tauferneuerung, dort wo wir dem Bösen absagen und unseren Glauben neu bekennen! Es ist die Erneuerung unserer persönlichen Brautschaft mit Jesus Christus! Es ist die Erneuerung in der Liebe Gottes! Die Erneuerung des Bundes zwischen Gott und uns Menschen!
Die alttestamentlichen Lesungen aus der Liturgie bereiten uns täglich, immer tiefer und auf unterschiedliche Weise vor, uns auf diese persönliche Begegnung mit Christus vorzubereiten. Vielleicht stellen wir uns einmal die Fragen: Welchen Christus erwarte ich an Ostern? Erwarte ich Ihn überhaupt? Wie möchte ich Ihm (neu) begegnen? Gibt es etwas, das ich ausräumen muss, um Ihm überhaupt begegnen zu können? Habe ich Angst Ihm zu begegnen? Müsste ich mein Leben ändern? Bin ich in der Liebe, um die Liebe vor dem offenen Grab erfahren zu können?
Eines ist sicher! ER wird kommen, um zwar im Geheimnis des Pascha-Mysteriums, im Geheimnis seines Leidens, Sterbens und Auferstehens. Es ist letztendlich, die persönliche Begegnung mit dem Verklärten Herrn, dem Barmherzigen Jesus! Er wird uns immer die Fülle seiner Herrlichkeit schenken wollen! Es liegt an uns selbst, ob man vorbereitet ist, Ihn bei sich aufzunehmen, wie etwa die Emmaus-Jünger, die sagen: „Bleibe bei uns, Herr!“
Das Licht der Osterkerze, wird in der Osternacht, in das Dunkel der Kirche, in das Dunkel unseres Lebens hineingetragen! Wir sind eingeladen, selbst zu einem Leuchter des Lichtes der Auferstehung zu werden! Beginnen wir selbst, in göttlicher Liebe und Barmherzigkeit zu brennen. Die Osterzeit wird dann ein gemeinsames, liebendes Leben mit dem Verklärten Herrn, der sich uns persönlich offenbart hat. Nur wenn wir die Fasten- und Osterzeit in liebender und hingebender Weise begangen haben, ist es möglich, die Pfingstgnade in seiner Fülle zu empfangen, damit Christus in mir weiterbrennt, auch wenn das Licht der Osterkerze wieder gelöscht wird. Schnell können wir die Pfingstgnade wieder verlieren, wenn wir nicht in der Nähe des Gekreuzigten und Auferstandenen Christus leben.
Ziel dieses Fastenkalenders ist somit die Erneuerung und eine Verlebendigung unserer eigenen Liebesbeziehung mit Christus. Die zentrale Frage bei der Betrachtung der einzelnen Abschnitte ist: „Herr, was möchtest Du mir persönlich sagen?“ Die Impulse sollen, nur ein Hilfsmittel sein, um unsere Beziehungen zu Jesus, zum Nächsten und zu Sich-Selbst zu heilen bzw. zu heiligen, zu reinigen und mit Liebe zu erfüllen. Die Gnade der Erlösung möchte in uns beginnen.
Was erwartet uns?
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Nehmen wir uns doch dieses Jahr 2024 einen positiven Fastenvorsatz: mehr in der Heiligen Schrift zu lesen oder bewusst jeden Tag, den Rosenkranz für den Frieden zu beten. Dies kann uns automatisch dazu helfen, weniger in den medialen Netzwerken (Fernsehen, Internet, Smart-Phone, etc.) herum zu surfen und uns auf die wesentlichen Dinge des Lebens zu konzentrieren. Lassen wir Christus in den stillen Augenblicken des Tages persönlich zu uns sprechen. Laden wir die Gottesmutter ein, dann hören wir besser, entscheiden wir uns leichter und lieben vollkommener.
„Ich hoffe Sie machen mit!“
Ihr Pfarrer Stephan Sproll